7 Jahre Landeshauptmann Thomas Stelzer: „Eigenständigkeit ist die Voraussetzung, dass wir ein Land der Möglichkeiten bleiben.“

Landeshauptmann Thomas Stelzer lud am 5. April 2024, einen Tag vor seinem siebenten Amtsjubiläum, zur Vordenker-Veranstaltung „Land der Möglichkeiten“. Rund 600 Gäste aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft verfolgten das Event unter dem Titel „Eine Welt im Umbruch – Unser Kurs für Oberösterreich: Klar und entschlossen“. Als Impulsgeber fungierten der Berliner Journalist, Analytiker und Medien-Pionier Gabor Steingart und die Hamburger Beststeller-Autorin Sabine Kuegler („Dschungelkind“). Landeshauptmann Stelzer nutze den Anlass für eine Grundsatzrede über Oberösterreichs künftigen Platz in einer sich schnell wandelnden Welt.

 

„Erstes Ziel muss es sein, die Lebensqualität und Wirtschaftskraft aufrecht zu erhalten“

Aktuell drängt sich die Frage auf, ob nicht die Jahre der Stabilität und Berechenbarkeit die Ausnahme waren und man jetzt wieder mit einer Realität zurechtkommen müsse, die unsicherer und bedrohlicher ist. „Unser erstes Ziel muss es sein, bei all den Wirren und Unsicherheiten in der Welt die Lebensqualität und Wirtschaftskraft aufrecht zu erhalten“, so Stelzer. Doch genauso müsse man sich als Gemeinschaft zutrauen, sich nach vorne zu entwickeln und noch besser zu werden. „Wir haben streckenweise die niedrigste Arbeitslosigkeit, das höchste Wachstum und die stärksten Unternehmen. Wer wenn nicht wir in Oberösterreich soll die Kraft haben, unser Land nach vorne zu ziehen?“

 

So spüre Stelzer die Verunsicherung im Land und, dass die nächste Zeit noch herausfordernd bleiben werde. „Ich merke aber auch, dass die Menschen optimistischer sind, als viele glauben. Die Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher sind fest davon überzeugt, dass es in absehbarer Zeit wieder aufwärts gehen wird, weil wir uns hinaufarbeiten. Die Innovationen und die Forschung von heute werden der Treibstoff für unseren Erfolg von morgen sein“, so Stelzer.

 

„Wir werden die Selbstversorgungsfähigkeit und die Stabilität unseres Landes stärken!“

Damit einhergehend formulierte der Landeshauptmann ein Ziel für die kommenden Jahre als Leitlinie für die Landesregierung: „Wir müssen und wir werden die Selbstversorgungsfähigkeit und die Stabilität unseres Landes stärken! Die Eigenständigkeit ist die Voraussetzung, dass wir ein Land der Möglichkeiten bleiben. In den entscheidenden und kritischen Bereichen muss Oberösterreich in der Lage sein, sich selbst versorgen und erhalten zu können, gestalten zu können, das Heft des Handelns in der Hand zu haben“. Das betreffe insbesondere Ernährung, Energie, Bildung, Wissenschaft und Forschung, Gesundheit und soziale Sicherheit sowie den Kreativ- und Kulturbereich.

 

Appell für Bürokratieabbau

Stelzer kritisierte, dass sich in Brüssel und in Wien eine Haltung breitgemacht hat, die davon ausgehe, „dass man alle Probleme der Welt mit immer neuen Gesetzen einfach wegregulieren könnte“. Dies habe in den vergangenen Jahren zu einer Flut von neuen Gesetzen und Verordnungen geführt, „die heute nicht selten wie eine bleierne Decke über unseren Betrieben und sogar über vielen Bereichen des Privatlebens liegen (…) und zum Teil mehr kosten, als sie bringen, und manches Mal auch schaden.“

Mit Blick auf die Europawahlen schlug Stelzer auch konkret vor, dass EU-Regelungen nach oberösterreichischem Vorbild mit Ablauffristen versehen werden, „denn damit erhöhen wir den Druck, EU-Gesetze aktuell zu halten und verhindern, dass sich immer mehr Paragrafen ansammeln.“

 

„Wir sind das Land der Möglichkeiten und der Perspektiven“

Schließlich appellierte Stelzer, sich von den großen Träumen von Kindern, Forschern und großer Staatsmänner und -frauen anstecken zu lassen: „Wir müssen in Oberösterreich nach dem Großen Streben, um das Beste für uns und unsere Landsleute zu erreichen. Wir sind das Land der Möglichkeiten und der Perspektiven für alle: zum Lernen, zum Wirtschaften, zum Arbeiten, zum Erfolg haben, zum Freude haben, zum Sinn finden, zum guten Leben, zum Gesund und lang leben. In Frieden und Freiheit. Und das Miteinander.“

 

Impulse von Gabor Steingart und Sabine Kuegler

Geht es nach dem Berliner Journalisten, Analytiker und Medien-Pionier Gabor Steingart, habe Europa das volle Potential, sich im internationalen Wettbewerb zu behaupten: „Ohne Zuversicht wird es nicht gehen. Wenn wir es nicht schaffen, dann schafft es keiner. Überlegen Sie einmal, wie andere Länder aufgestellt sind!“, so Steingart mit Blick über die Ränder Europas. Steingart appellierte, offen zu bleiben, und kritisierte eine „Verengung des Denkraums“: „Wir lassen es zu, dass Denkräume verengt werden. Wir lassen es zu, dass das, was wir denken, nicht das ist, was wir sagen. Das führt dazu, dass wir kurzsichtig geworden sind. Doch es ist die große Stärke von Demokratie, dass wir Dinge auf den Punkt bringen können und dann nach Lösungen ringen. (…) Die Meinung des Anderen gehört ermuntert. Genau da sollte man zuhören und sich nicht gegenseitig an die Gurgel gehen“. Zudem müsse sich Europa auf das Wesentliche fokussieren: „Europa ist defokussiert. Das ist eine Arbeitsaufforderung an uns alle“, so Steingart.

 

Die Hamburger Bestseller-Autorin Sabine Kuegler („Dschungelkind“) gab Einblicke in ihre Erfahrungen aus ihrem Leben zwischen den Kulturen:„Das Leben im Urwald passiert in der Gruppe. Man hat einen Rang, keine Identität. Man ist dafür nie allein, nicht depressiv und immer in Gesellschaft. Hier bei uns im Westen ist das natürlich komplett anders. Die heutige westliche Welt ist ein Erfolgsmodell weil wir uns weiterentwickeln. Das ist in Stämmen unmöglich. Die Strukturen dort verändern sich nie. Wir begreifen gar nicht, wie gut es uns eigentlich geht“,berichtet Kuegler von ihrer Kindheit und Jugend, die sie Teils bei einem Stamm im Dschungel von Westpapua verbrachte. „Von den Stämmen, bei denen ich aufgewachsen bin, könnten wir mitnehmen, dass das Leben mehr auf Gemeinschaft basiert. Beherzigen wir das, könnten wir uns eine perfekte Welt schaffen“, so Kuegler.

UNSERE IMPULSGEBERIN UND IMPULSGEBER

Impulsvorträge mit einem bewussten Blick über den Tellerrand bringen neue Ideen und Visionen:

Gabor Steingart
Journalist (Spiegel und Handelsblatt), Herausgeber The Pioneer & Steingarts Morning Briefing

„Europa hat wirtschaftliche Power, es fehlt aber die Freiheit für die Kräfte! Es fehlen Ansporn zu Leistung und Arbeit. Und es fehlt der Mut, eigene Wege zu gehen und eigene Strukturen aufzustellen. Stellen wir politische Weichen an zentralen Stellen richtig, sind wir vorne und bleiben auch vorne“. Darüber spricht Gabor Steingart in seiner Keynote.

Sabine Kuegler
Autorin des Weltbestsellers “Dschungelkind”

Die deutsche Autorin Sabine Kuegler blickt auf ein abenteuerliches Leben auf dieser Weltkugel zurück: In Nepal am Himalaya geboren, aufgewachsen im Dschungel von Papua-Neuguinea. Mit 17 hing es den in ein Schweizer Mädchen-Internat. Nach der Gründung einer eigenen Familie ging es wieder rund um den Erdball bis sie 2012 todkrank in den Dschungel zurückkehrte um nach einer Heilung zu suchen. 2016 kam sie nach Deutschland zurück und verfasste ihren Weltbesteller. Bei Land der Möglichkeiten spricht sie über ihr Leben zwischen den Kulturen und über ihre neue Kraft aus Umbrüchen und Krisen.

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